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Die verschiedenen Stadien und Ausprägungen der Sucht:

Sucht definiert sich nicht allein über die Menge der Konsumation. Es geht auch darum, ob ich Sex und Pornografie brauche, um ein Thema in meinem Leben auszuweichen, übertünchen, lösen. Wenn ich z.B. merke, dass ich bei grossem Stress über Pornografie oder Sex entspannen kann, dann ist grundsätzlich noch nicht unbedingt von Sucht zu reden. Wenn ich aber immer mehr nur noch über Sex entspanne, dann muss ich hellhörig werden. U.U. muss ich das Stressproblem dann sehr grundsätzlich lösen und Sex kann ein Ausweichmanöver darstellen.

Einige Männer erzählen mir in der Beratung, dass sie eigentlich mehr Sex mit ihren Frauen haben könnten, aber die Pornografie sei eben einfacher. Sie müssen nicht werben, nicht geduldig sein, nicht auf die Frau eingehen oder vielleicht auch hören, dass sie jetzt keinen Sex haben kann oder haben mag. Die Männer fürchten sich auch vor einer Absage. Und dann? Wie gehe ich damit um, (demütiger) Bittsteller zu sein und eine Absage zu bekommen. Dieser Beziehungsfrage und Frage des Selbstwertes weichen sie aus, wehren sie ab. Und handeln sich eine eskalierende Beziehungskrise ein, bzw. verursachen sie handfest mit. Pornografie kann mir diese Angst betäuben, aber niemals diese Frage beantworten.


Anfangsphase:
1. Ein Zustand, ein innerer oder äusserer Konflikt, etc. kann nicht gelöst werden. Plötzlich auftretende Krisen, ungünstige Eigenwahrnehmung, etc.
2. Zunahme an innerer Frustration, Einsamkeit, innerer Leere, Ohnmacht, Hilflosigkeit.
3. Entdeckung, dass ich durch ein bestimmtes Mittel oder ein Handlung diesen Zustand mildern kann.
4. Heimlicher, sporadischer Konsum
5. Entdeckung, dass der Gebrauch einer Sache allmählich vom Durchschnitt abweicht.
6. Beginn der Heimlichkeit

Konstitutionsphase:
1. Häufiges Denken an Suchtmittel oder ständiges Beschäftigen mit süchtigem Handeln oder Situationen, die Erleichterung verschaffen könnten.
2. Steigerung des Verlangens in immer kürzeren Abständen.
3. Eintretende Schuldgefühle, weil man spürt, dass hier etwas falsch läuft.
4. Vermeidung, über das Suchtmittel zu reden; Beginn der Heimlichkeit
5. Zunehmende Häufigkeit und Automatisierung des Verhaltens auch ohne äusseren Anlass.
6. Auftreten von Gedächtnislücken oder Aussagen wie: “Ich weiss nicht, warum ich es getan habe!”

kritische Phase:
1. Kontrollverlust mit - je nach Sucht - unterschiedlicher Ausprägung:
- ich brauche etwas immer
- ich brauche von etwas mehr
- ich kann es willentlich nicht mehr beeinflussen
- ich brauche eine Reizsteigerung
2. Erklärungsversuche und Verteidigung des Verhaltens: Aufbau von Alibis, warum man tut, was man tut.
3. Zunahme an sozialen Belastungen: Ehe, Familie, Arbeit, soziale Beziehungen vor Ort, etc.
4. Verlust an innerer Selbstsicherheit und Erhöhung an äusserlicher, übertriebener Selbstsicherheit. Zunahme an aggressivem Verhalten, grossspuriges Gehabe, verschwenderisches Auftreten, Kontrolle anderer, Projektion des Problems auf andere, Entwicklung eines Helfersyndroms: Ich sehe den Splitter im Auge des anderen
5. Steigerung der Schuldgefühle und Aufrechterhaltung der Sucht
6. Versuche Aufzuhören, Perioden völliger Abstinenz, gefolgt von Einbrüchen.
7. Verschlimmerung der Sucht. Denken und Handeln konzentrieren sich auf die Sucht.
8. Allmählicher bis völliger Verlust an Interessen und aktiver Lebensgestaltung.

sozialer Druck steigt:
1. soziale Reaktionen treten ein.
2. Co-Abhängigkeit: Die Umwelt versucht, zu entschuldigen oder zu retten. Ein System der Sucht entsteht, das sich gegenseitig bedingt udn zur Verschlimmerung beiträgt.
3. Soziale Isolation
4. Finanzielle Folgen.
5. Folgen am Arbeitsplatz.

chronische Phase:
1. Einrichten im Suchtverhalten: Es gehört zum Leben. Morgendliches Trinken, Stunden vor dem Internet, Aufsuchen bestimmter Beziehungen, Gelegenheiten für den psychischen Kick.
2. Verlust der Wirklichkeit: Kein Gefühl mehr für körperliche, soziale und wirtschaftlichen Folgen. Irgendwie ist alles egal geworden.
3. Abbau der inneren Ethik
4. Beeinträchtigung des Denkens, bis hin zu Zuständen der Trübung, Bewusstseinsstörung, Gelähmtsein, keine Herrschaft über Impulse.
5. Organische Folgen
6. Entwicklung anderer psychischer Krankheiten: Ängste, Zwänge.
7. Zusammenbrüche sozialer, finanzieller, psychischer, körperlicher Art.